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12.04.24 –
Die Lahnsteiner Grünen haben kürzlich die Gedenkstätte Hadamar mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern besucht, um den Opfern des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms zu gedenken und ein deutliches Zeichen gegen den Rechtsruck und nationalsozialistisches Gedankengut in unserer Gesellschaft zu setzen.
Die Gedenkstätte Hadamar hat eine besondere Bedeutung als Ort des Gedenkens und der Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Euthanasiepolitik. In den Jahren 1941 bis 1945 wurden hier mehr als 15.000 Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung ermordet. Die Gedenkstätte hat den Zweck, die Erinnerung an diese Verbrechen wachzuhalten und gleichzeitig über die damaligen Geschehnisse aufzuklären.“ Wir wollen mit unserem Besuch erreichen, dass die Geschichte nicht in Vergessenheit gerät“, so Vorstandssprecher Leonard Winter , der die Exkursion organisiert hat und neben der interessanten Führung auch einen Workshop mit Biographiearbeit unter der Leitung von Daniela ( Kaks) gebucht hatte, wo man sich mit Einzelschicksalen auseinandersetzte, die nochmal mehr die Grausamkeit des tausendfachen Mordens verdeutlichten.
"-Nie wieder-bedeutet für uns nicht nur, sich gegen den erneuten Anstieg rechtsextremer Ideologien und Rassismus einzusetzen, sondern auch, die Aufarbeitung der Vergangenheit zu fördern und die Menschenrechte in unserer Gesellschaft zu schützen“, so Björn Schmeling, Vorstandsmitglied der Lahnsteiner Grünen, „ Die Gedenkstätte Hadamar ist ein Ort, an dem dieser Einsatz konkret gelebt wird und an dem wir gemeinsam gegen das Vergessen kämpfen.“
Von Januar bis August 1941 wurden im Keller der Anstalt über 10.000 Kinder, Frauen und Männer mit Kohlenmonoxidgas in einer als Duschraum getarnten Gaskammer ermordet. Die Leichen wurden anschließend in Extrakrematorien eingeäschert. Der Abbruch der Gasmorde im August 1941 bedeutete jedoch nicht das Ende der NS-Euthanasie-Verbrechen. Ab August 1942 setzten sich die Morde in Hadamar fort, diesmal durch überdosierte Medikamente und Hungerkost. Dieses grausame Vorgehen dauerte bis zum Kriegsende im März 1945 an. Zusätzlich kamen während dieser Zeit noch einmal 4.500 Menschen ums Leben. Unter den Opfern der zweiten Mordphase in Hadamar befanden sich nicht nur Anstaltspatienten und -patientinnen, sondern auch durch den Bombenkrieg verwundete Menschen, Kinder, Tuberkulosekranke, Zwangsarbeiter und Arbeiter sowie psychisch Kranke. Diese barbarischen Taten zeigen das Ausmaß der Grausamkeit, das im Namen der Ideologie des Nationalsozialismus begangen wurde.
Die Lahnsteiner Grünen waren sichtlich betroffen von dem erfahrungsreichen Tag und begrüßen die Gedenkarbeit vor Ort, um sich selbst ein Bild von den schrecklichen Verbrechen der Vergangenheit zu machen und dadurch die Sensibilität für die Wahrung der Menschenrechte zu stärken. „Nur durch Erinnerung und Aufklärung können wir sicherstellen, dass sich solche Verbrechen nicht wiederholen“, war das Fazit der Gruppe.
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