BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Bündnis 90 Grüne Lahnstein

Grüne Lahnstein zur Löhnberger Mühle

21.07.23 –

Am 15.7 war ein Artikel in der Rhein Lahn Zeitung, der über die Ratssitzung am 13.07.23 berichtet und kurz auf unsere Begründung zur Ablehnung des Aufstellungsbeschlusses zum geplanten Baugebiet um die Löhnbergermühle eingeht. Hier könnt ihr die Begründung unserer Ablehnung ungekürzt lesen. Für uns stehen klimapolitische Einflüsse einer solchen Bebauung vor dem Ertrag der Einkommenssteuer und potenzieller Einnahmen für die Stadtkasse:

Wir Grüne werden heute dem Aufstellungsbeschluss und der Änderung des Flächennutzungsplans nicht zustimmen?

Diese Entscheidung treffen wir nicht leichtfertig. Ganz im Gegenteil. Wir sind generell der Meinung, dass das Gebiet vernünftig entwickelt werden sollte und haben daher jede Gelegenheit genutzt, um mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen und uns auszutauschen.

Im Vorausgang des Bürgergespräches hatten wir eine ganze Liste mit Fragen und Einwänden an CG Elementum gesandt, auf die wir leider bis heute keine Antworten bekamen.
Auch bei der Veranstaltung selbst brachten wir unsere Kritikpunkte an, diese wurden jedoch im Nachgang nicht weiter beachtet.
Wir fühlen uns nicht wirklich ernst genommen mit unseren Fragen.

Hier einmal kurz die Zusammenfassung der offenen Einwände:

1.Bei jedem Treffen mit CG sprachen wir von einer klimaangepassten Bebauung.  
Dabei erkennen wir durchaus, dass man eine gewissen Höhe der Gebäude akzeptieren muss, um auch Wohnraum für alle schaffen zu können und dem Investor die Gebietsentwicklung zu ermöglichen. Es sollte jedoch keine Riegelverbauung parallel zum Rhein geplant werden, die einen Kaltluftaustausch und einer Luftzirkulation entgegen wirkt. Gerade das ist im RQ passiert, wo man den mächtigen Gebäudewall entlang der Bahnlinie zwar als Lärmschutz nutzt, damit aber einen Kaltluftaustausch vom Wasser her entgegen wirkt.
Ähnliches ist jetzt , sogar noch ein Geschoss höher in dem Areal Löhnberger Mühle geplant. ( In der aktuellen RLZ Ausgabe steht: der Entwickler sei mit der Absenkung der Geschosshöhe uns entgegen gekommen, das traf so bei der Einbeziehung des sogenannten "Zipfels" zu. Nachdem dieser von den meisten Fraktionen im Rat für die Überplanung keine Zustimmung fand, hat der Investor seine Pläne neu angepasst. Die aktuellen Pläne sehen die Randbebauung noch ein Geschoss höher als im RQ vor. Das regelt aber letztendlich der B- Plan)
Klar stimmen wir heute nicht über den B- Plan ab, aber wenn wir diese Kritik immer wieder vorbringen und nichts ändert sich daran, warum soll es dann später passieren?
Da fehlt uns das Vertrauen.
Wir sind der Meinung, dass schon bei der Aufstellung von Flächennutzungsplänen Fragen zu klimatischen Einflüssen auf das Gemeindegebiet mit berücksichtigt werden müssen.
Auf der Ebene der B- Planerstellung können dann Festlegungen getroffen werden die negative Auswirkungen auf die lokalen klimatischen Bedingungen vermeiden oder reduzieren, zB keine Riegelverbauung, die Luftströmung und Luftaustausch zusätzlich verhindert.
Dieser Appell geht auch gerade jetzt raus, wo wir die heißesten Tage innerhalb unserer Zeitrechnung gerade erleben durften.

2. Wir baten immer wieder um ein Gespräch mit Augustinum. Der Betreiber von exklusiven Seniorenheimen möchte ja das denkmalgeschützte Gebäude der Löhnberger Mühle entwickeln.
Dieses Gespräch hat bis heute nicht stattgefunden.
Was uns zum einen wichtig wäre, wäre eine Renovierung des Gebäudes vor der Erstellung der umgebenden Wohnanlage, zweitens irritiert uns der Plan, wenn er denn stimmt, eine Pflegestation für Schwerstbehinderte direkt neben das Bitumenwerk zu errichten….auch das hätten wir gerne mit diesem zweiten Investor vorab geklärt.

3. Wir sehen immer noch die Gefahr, trotz Herausnahme des so genannten Zipfels, dass in der direkten  Umgebung von Maximilians Brauwiesen eine Bebauung im Abflussbereich von Hochwassergebiet stattfinden wird.

4. Im Rheinquartier plant CG Elementum gerade zusätzliche Parkflächen auf im B- Plan ausgewiesenen Grünflächen zu bauen und es gibt diesbezüglich Konflikte mit den anderen Bewohnern dort.
Die wenigen verbleibenden Grünflachen, die von CG als solche umgesetzt werden, werden ausschließlich mit Rollrasen bedeckt, keine Baumbepflanzungen. Hier stellt sich uns wieder die Frage, inwieweit man Abmachungen oder Versprechungen vertrauen kann und auch inwieweit wir als Stadt solche Dinge kontrollieren und einfordern.

Abschließend sagen wir, wir sehen uns ganz am Anfang eines Weges, der entscheidend das Lahnsteiner Stadtbild auch verkehrstechnisch durch eine gute Zuwegeplanung prägen wird und es sind schon jetzt so viele Bedenken da.
Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es deshalb für uns kein „Ja“.
Wir stehen aber einer Entwicklung des Gebietes trotzdem positiv gegenüber.

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